Das Concerto grosso



Das Concerto grosso ist eine bestimmte Form des Konzerts. Der Begriff kam an der Wende zum 18. Jahrhunderts auf, die Musizierform aber schon ein paar Jahrzehnte früher.

Das Wort grosso kommt vom italienischen „groß“, das Wort concerto hat seinen Wortursprung im lateinischen concertare (wettstreiten), sowie vom lateinischen conserere (aneinanderreihen).

Im Concerto grosso werden die Instrumentalgruppen im Sinne der Doppelchörigkeit ausgespielt. Solist ist eine Gruppe, ein kleines Ensemble von Solisten, das Concertino im Gegensatz zum Ripieno, also dem Tutti.

Das Tutti schlägt ein Thema an, das dann vom Concertino weitergesponnen wird, weil ein kleine Gruppe oder ein Solist beweglicher ist als das Tutti.

Im Frühbarock gab es das große Konzert mit mehreren Chören an verschiedenen Stellen. Im 17. Jahrhundert wurde ein intimerer Rahmen geschaffen und das „kleine Konzert“ verdrängte die weiträumigen, mehrchörigen Konzerte, die aber bei Bach und Händel wieder auflebten.

Ab 1650 nahm das konzertierende Prinzip auch Einfluss auf die instrumentale Ensemblemusik, zum Beispiel die Sonata da chiesa, auf die italienische Opernsinfonia und auf das Allegro der französischen Opernouvertüre.

Das Solo war noch eine Gruppe, ein Concertino, das aus drei Instrumenten besatnd: In Italien waren es zwei Geigen und ein Cello, in Frankreich zwei Oboen und ein Fagott.

Um 1700 wird der Rahmen des Konzertes noch intimer und das Solokonzert entsteht, in dem ein Solist an die Stelle des Concertinos tritt. Das erste Solokonzert schuf Antonio Vivaldi, der in seinen Violinkonzerten nicht mehr die Sonata da chiesa (langsam-schnell-langsam-schnell), sondern die Opernsifonie (schnell-langsam-schnell) zu Grunde legte.

Das Vivaldische Solokonzert wird geradezu eine Modeerscheinung, die auch Bach gründlich studiert.

Das Concertino ist oft mit Holzbläsern besetzt, die einem wirkungsvollen Gegensatz zum Streicherklang schaffen.

Mit dem Aufkommen der Sinfonie verschwand das Concerto grosso. Aber das Prinzip des Konzertierens zwischen Solo und Tutti ist im Solokonzert erhalten geblieben.

Bedeutend für das Concerto grosso sind unter anderem Corelli, Händel und Bach.

Mit der Rückbesinnung auf die Barockmusik kam auch neues Interesse am Concerto grosso auf.



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